Schwarze Zwerg- Barnevelder > Elegant und Edel mit Käfergrünem Glanz

Mein allererster aufgezogener Stamm

Klubschau 08  95 Punkte

diese Kücken sind vorwiegend weiblich

Im Vordergrund präsentiert sich ein Hähnchen

Klubschau 07    95 Punkte

Klubschau 05     95 Punkte

Klubschau 05     97 Punkte



Gelbe Füsse sind bei Rassen mit schwarzem Gefieder keine einfache Sache. Während die Hähne saubere gelbe Fussfarben zeigen, ist das bei Hennen nicht unbedingt der Fall. sie haben oft schwärzlich angelaufenen Läufe und Zehen.
Dafür ist ihr Gefieder aber immer ordentlich schwarz, während Hähne, besonders in der Schwanzpartie zu Schilf neigen. Der Grund liegt in der Vererbung, bei welcher die schwarze Gefiederfarbe, das gelbe Fusspigment und das Geschlecht eine magische Dreierbeziehung ausüben, sozusagen im Dreierpack vererbt werden. Diese Dreierbeziehung verursacht zuweilen erhebliche züchterische Schwierigkeiten.


Bildlegende: Schwarze Zwerg-Barnevelder sind ein Beispiel für schwarzes Gefieder, gelbe Füsse und aufgehelltem Untergefieder, dem genetischen Dreierpack. Durch strenge Auslese und entsprechende Zucht ist eine saubere Fussfarbe bei den Hennen möglich geworden.

Schwarzes Gefieder entsteht durch die Erbanlage für schwarze Farbe (die Erbanlage dafür wird mit dem Buchstaben C bezeichnet). Die schwarze Farbe ist dabei nicht isoliert vorhanden, sondern hat einen Ausbreitungsfaktor (diese Erbanlage trägt die Bezeichnung E). Die gelbe Farbe gelbfüssiger Rassen wird durch einen gelben Fettfarbstoff hervorgerufen. Er wird dem Huhn durch die Fütterung karotinoidreicher Futtermittel z. B. Mais, Möhren, Grünfutter) zugeführt. Der gelbe Farbstoff lagert sich in die Haut ein. Dabei unterscheidet man bei der Haut zwischen Ober- und Unterhaut. Die Einlagerung des gelben Farbstoffs ist ausschliesslich auf die Oberhaut beschränkt.
Kommt bei einer Kreuzung das schwarze Pigment in eine gelbläufige Rasse, so kann das verschiedene Ausprägungen ergeben. Lagert sich das Schwarz sowohl in die Ober- und Unterhaut ein, wird das Gelb überdeckt. Es kommt nur noch seitlich am Laufübergang zum Fussballen schwach zum Durchbruch, zeigt sich aber massiv in der Fusssohle. Vertreter dieser Dreierbeziehung sind z.B. Sumatras.
Lagert sich Schwarz in der Unterhaut ein und nur wenig in die Oberhaut, dann entsteht mit gelben Oberhautfarbe eine Mischung, die sich in einer weidengrünen Fussfarbe zeigt. Vertreter dieser Dreierbeziehung sind z.B. Araucanas, Polnische und Javanesische Zwerghühner.

Bildlegende: Schwarz in Ober- und Unterhaut ergibt Weidengrün, Schwarz nur in der Oberhaut ergibt russige Füsse, fehlt schwarz wird`s rein gelb.
Es gibt aber auch schwarzfiedrige Rassen mit gelben Läufen und Zehen. Diese Kombination ist eigentlich nicht möglich, weil das schwarz in den Füssen eine solche Farbe nicht zulässt. Dass diese dennoch möglich ist, hängt mit einem Verdrängungsfaktor für schwarze Farbe zusammen. Dieser Faktor ist stets mit der gelben Fussfarbe gekoppelt. Dadurch kann in der Unterhaut kein schwarzer Farbstoff eingelagert werden. Als Folge kann sich höchstens in der Oberhaut etwas Schwarz einlagern, wodurch die gelbe Farbe einen schwärzlichen Anflug bekommt.
Und dieser schwärzliche Anflug ist in der Tat oftmals vorhanden, und zwar nahezu ausnahmslos bei Hennen, nicht aber bei den Hähnen. Diese Tatsache wird verständlich, wenn man weiss, dass der Verhinderungsfaktor für die Schwarzeinlagerung in den Füssen geschlechtsgebunden ist. Da der Hahn das X-Geschlechtschromosom zweimal hat, die Henne jedoch nur einmal, ist der Verhinderungsfaktor beim Hahn doppelt vorhanden. Die einfache Anwesenheit auf dem X-Chromosom der Henne führt dazu, dass der Verdrängungsfaktor für schwarz nicht voll wirkt. Als Folge bleibt schwärzlicher Anflug. Anzufügen ist jedoch, dass durch entsprechende Zucht bereits auch reine gelbe Füsse bei Hennen erzielt werden können. Die Umsetzung der genetischen Information geschieht über Hormone.
Die Verdrängung für Schwarz in den Läufen geht nicht ganz problemlos am Gefieder vorüber. Zwar bleibt das Gefieder schwarz, aber das Untergefieder hellt sich im Grunde auf. Da der Hahn den Verdrängungsfaktor für Schwarz zweimal besitzt, hat er ein helleres Untergefieder als die Henne mit ihrem nur einmal vorhandenen Verdrängungsfaktor.

Bildlegende: Gelbe Füsse und schwarzes Gefieder erfordern beim Hahn ein aufgehelltes Untergefieder.
Je nach Grad der Hemmung oder Förderung kann dann helles Untergefieder auch auf die Federfahne übergreifen. Deshalb haben schwarze Hähne mit gelben Füssen und hellem Untergefieder zuweilen einen Schilfansatz in der Hauptsichel oder in Nebensicheln. Wenn sich Schilf nur ansatzweise zeigt, drückt der Richter in Kenntnis der genetischen Zusammenhänge oft ein Auge zu und stellt formliche Vorzüge über diesen farblichen Nachteil. Weisse Flügelspitzen oder Schilf inmitten der Feder hat nicht seine Ursache im Verhinderungsfaktor für Schwarz. Schilf aufgrund des Verhinderungsfaktors kann sich stets nur auf die Federbasis auswirken. Das Schilf, das nicht durch den Verdrängungsfaktor entsteht, hat seine Ursache in Ernährungsfehlern, Wachstumsstockungen und Krankheiten oder ist genetisch bedingt.
In Verbindung mit dem Verdrängungsfaktor, sprich aufgehelltem Untergefieder, stellen manche Züchter eine Verbindung zu besonders intensivem Grünglanz her. Dafür gibt es weder eine theoretische noch praktisch nachgewiesene Grundlage.

Entnommen aus der Geflügelbörse Nr. 11/2009  Autor: Michael von Lüttwitz

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